Ab und zu kramt man ja die alten Sachen noch mal raus. Mir ging das letztens so mit dem SMART-Prinzip zur Formulierung von Zielen, weil es gerade Klarheit bringt und super im Team funktioniert.
Bewusst oder unbewusst: Jeder von uns hat Ziele und setzt sich beinahe täglich neue.
Das ist als Privatperson oft nicht einfach, aber in Teams oder Führungsrunden noch viel schwieriger. Am Ende starrt man in der Regel auf ein paar gequälte Sätze, die später unerreicht in Ablage P landen. Oft fangen diese Sätze übrigens mit „Wir sollten…“ an.
Du solltest mal wieder Sport machen?
So wird das nichts. Formuliere lieber nach dem, SMART-Prinzip: specific, measurable, attainable, relevant und timed.
Specific.
Ziele sind nie vage, sondern immer so präzise wie möglich. Das alleine verbietet jegliche Formulierungen mit „sollte“. Spezifisch ist zum Beispiel das Ziel, den Weltrekord der Männer beim Stabhochsprung zu knacken. Damit ist u.a. klar, dass du bald mit einer langen Stange in der Hand auf einer mindestens 45 Meter langen Anlaufbahn stehst.
Measurable.
Ziele sind immer messbar. „Mal wieder Sport machen“ ist ein weites Feld, wobei der aktuelle Stabhochsprung-Weltrekord der Männer bei 6,18 m liegt. Bei 6,17 Komma 99999 m hast du diesen also eindeutig nicht geknackt. Und sämtliche Diskussionen im Team, ob das Ziel denn nun erreicht ist oder nicht, könnt ihr euch sparen.
Attainable.
Ziele müssen erreichbar sein. Und zwar am besten in der goldenen Mitte zwischen Unter- und Überforderung, so dass du dich auf der Strecke anstrengen musst, um dann verdient und glücklich hinter der Ziellinie zu landen. Also vielleicht nicht nur 1,50 m hoch springen oder sofort Olympia anstreben, aber vielleicht den Rekord im eigenen Verein.
Relevant.
Achtung: Ist es überhaupt wichtig, dass du diesen Rekord einfährst? Hat dein Verein was davon? Es gibt da draußen etliche Führungskräfte-Mannschaften, die mit einem beneidenswerten Elan und lauten Tschakka-Rufen zu den völlig falschen Zielen aufbrechen.
Timed.
Wäre wahrscheinlich gut, wenn du Vereinsmeister 2020 würdest und nicht Vereinsmeister 2065. Oder hilfreich, wenn du pünktlich zu den Olympischen Spielen erscheinst.
SMART als Gehirn-Booster.
Das Gehirn ist ein weisungsbezogener Jasager, der alles am liebsten Schwarz auf Weiß hat. Deshalb funktionieren Nein-Ziele a là „nicht mehr rauchen“ nie besonders gut. Wer hingegen seine Ziele positiv und konkret formuliert und dann auch noch aufschreibt, steigert seine Chancen auf Zielerreichung um ein Vielfaches. Denn er benutzt beide Gehirnhälften. Somit ist jedes schriftliche SMART-Ziel auch ein optimaler innerer Vertrag.
Hilfreiche Tools
Du kannst deine Ziele handschriftlich in einem Bullet-Journal festhalten oder einfach einen Planer zur Zielerreichung kaufen, wie beispielsweise die Bücher von EIN GUTER PLAN oder PARETO. Digital kannst du ASANA nutzen (leider sind hier nur in der zahlungspflichtigen Version die Ziele einzugeben, dafür kannst du aber dein komplettes Leben und Arbeiten mit ASANA organisieren;-)
Also: Ziele setzen, große Sprünge planen. Oder wenigstens endlich mal zum Sport.
2 Kommentare
Hey Nina, ich finde es auch hilfreich, sich bei größeren Zielen noch Milestones zu setzen, also kleinere Zwischenerfolge, die man feiern kann. Das motiviert zusätzlich und man erkennt auch, ob man auf dem richtigen Weg ist. Wenn man also seinen ersten Marathon laufen will, können die ersten 5km laufen am Stück, die ersten 10km solche Zwischenziele sein – um mal bei den Sportbeispielen zu bleiben. 🙂
LG, Daniel
Hi Daniel, ja, finde ich auch! Die Macht der kleinen Schritte und so. 🙂
Liebe Grüße
Nina